Kapazitiv
Grundeigenschaften
Die Kapazität ist eine elektrische Grösse, die das Fassungsvermögen einer elektrischen Ladung in einer Leiteranordnung (z.B. Kondensator) beschreibt. Ein einfacher Kondensator sieht wie folgt aus.
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Die Kapazitätsänderung wird bei kapazitiven Sensoren als Messeffekt verwendet und ist von der Plattenfläche, des Abstands der Platten und des Permeabilitätswertes (Eigenschaft des Materials zwischen den Platten) abhängig. Diese drei Abhängigkeiten ermöglichen eine Vielzahl an Ausführungen von kapazitiven Sensoren. Eines seiner Hauptvorteile sind die Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen und die berührungslose Arbeitsweise (je nach Sensorbauform und Anwendung).
Die unten aufgeführten Konfigurationsmöglichkeiten bilden die Grundsteine für Sensoren wie etwa Näherungsschalter, Wegsensoren, Neigungssensoren oder Sensoren zur Materialanalyse.
| Bewegung relativ | Einzelkapazität | Differentialsystem | |
|---|---|---|---|
| Änderung der Fläche | Linear | ![]() |
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| Drehend | ![]() |
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| Änderung des Abstandes | Linear | ![]() |
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| Drehend | ![]() |
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| Änderung der Permeabilität | Linear | ![]() |
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Bauformen
Neigung/Beschleunigungssensoren:
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Die obige Abbildung zeigt das vereinfachte Bilde eines kapazitiven Beschleunigungs- oder Neigungssensors. Es arbeitet nach dem Prinzip der Änderung des Plattenabstandes. Die mittlere Platte ist beweglich gelagert und wird von einem Federsystem gehalten. Erfährt nun die mittlere Platte eine Beschleunigung (in deren beweglichen Richtung), so verändert sich auch der Plattenabstand. Dies hat eine Kapazitätsänderung zur Folge, die als Messwert für die Beschleunigung dient. Mit kapazitiven Beschleunigungssensoren können im Gegensatz zu den piezoelektrischen Beschleunigungssensoren auch statische Beschleunigungen gemessen werden.
Näherungsschalter:
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[Foto-Quelle: Baumerelectric.ch]
Der kapazitive Näherungsschalter besteht im Wesentlichen aus einem RC-Schwingkreis, einem Oszillator, der bei einer bestimmten Kapazität zu Schwingen beginnt sowie einer Leistungsstufe für das Ausgangssignal. Das R symbolisiert einen konstanten Widerstandswert und das C eine variable Kapazität, die ihr weitgehend homogenes elektrisches Feld nach aussen strahlt. Jede Änderung an der Stirnfläche des Sensors (Abstands-, Flächen- und Permeabilitätsänderung), bewirkt eine Kapazitätsänderung, die je nach Einstellung den Sensor zum Schalten bringt. Näherungssensoren mit analogem Ausgang können auch als Abstandsmesser verwendet werden, wobei die analoge Spannung meistens nicht proportional zum Abstand steht.
Wegsensoren:
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Das obige Bild zeigt das Prinzip eines zylindrischen kapazitiven Wegaufnehmers auf. Das Ausfahren des Zylinders hat eine Flächenänderung der internen Kapazität zur Folge. Mit diesem Prinzip können weit grössere Stellwege als mit einem berührungslosen Näherungsschalter gemessen werden.
Aufbau und Funktionsweise
Schaltungsarten
In der Mechatronik werden in den meisten Anwendungen kapazitive Sensoren mit einem Schaltkontakt verwendet (einfache Näherungsschalter). Dabei geht es darum herauszufinden ob ein Objekt vorhanden ist oder nicht. Dieser digitale Zustand wird am Sensorausgang in verschiedenen Formen zur Verfügung gestellt. Hier die gängigsten Ausgangsschaltungsarten:
Opencollector-Ausgang:
Beim Opencollector-Ausgang dient im Sensor ein Transistor als Schalter. Der Transistor schaltet nicht direkt die Last, das heisst, der Laststrom fliesst nicht durch den Transistor. Für die Erklärung ist zu beachten, dass das Ausgangssignal (zwischen den Klemmpunkten 1 und 2) invertiert zum Transistorsignal steht. Das Folgegerät wird an den Klemmanschlüssen 1 und 2 angeschlossen.

Ist der Transistor aktiviert, so ist der Klemmanschluss 1 mit 2 (Ground) verbunden. Somit beträgt das Ausgangspotential null Volt.

Ist der Transistor deaktiviert, steht im unbelasteten Fall die volle Ausgangsspannung am Klemmanschluss 1 an. Wird das Ausgangssignal von einem niederohmigen Verbraucher mit einem Strom i belastet, wird die Ausgangspannung um den Faktor (R x i) reduziert. Daher eignet sich diese Ausgangsschaltung nicht für grosse Lasten.

Transistor:
Beim Transistorausgang wird immer zwischen dem PNP- und dem NPN-Ausgangs unterschieden. Hier übernimmt der Transistor die Aufgabe eines Schaltkontaktes, das heisst, der Laststrom fliesst direkt durch den Transistor im Sensor.
NPN: Beim NPN-Ausgang schaltet der Transistor im aktiven Zustand die Last auf Ground und bewirkt so einen Stromfluss.

PNP: Beim PNP-Ausgang wird der Last die Ausgangsspannung zugeschaltet.

Schaltkontakt:
Es gibt Sensoren, die einen gewöhnlichen mechanischen Schaltkontakt haben. Dieser Schaltkontakt erreicht aber nicht so hohe Schaltfrequenzen wie ein Transistor.
Kenngrössen
Baugrösse [mm]:
Gibt die Baugrösse in mm an. Bei zylindrischen Sensoren mit Gewindegehäuse gibt es Grössen von M4 bis M30.
Einbauart:
Es wird grundsätzlich zwischen der "bündigen" und eine "nicht bündigen" Einbauart unterschieden. Bei der bündigen Einbauart ist die aktive Fläche des Sensors auf gleicher Ebene wie das Trägermaterial.
Bauform:
Gibt an ob der Sensor beispielsweise eine quaderförmige oder zylindrische Bauform hat.
Gehäusematerial:
Metallgehäuse oder Kunststoffgehäuse.
Schaltabstand [mm]:
Der Schaltabstand bezieht sich auf Näherungsschalter mit binärem Ausgang. Dieser Wert beträgt im Maximum ca. 25mm.
Temperaturdrift [%]:
Induktive Distanzsensoren haben einen Temperaturdrift, der am Ausgangssignal einen Drift von etwa +-5% ausmacht.
Ansprechzeit [ms]:
Die Ansprechzeit beträgt typischerweise wenige Millisekunden.
Schaltfrequenz [Hz]:
Die Schaltfrequenz steht im Zusammenhang mit der Ansprechzeit. Sie gibt an, in welchen zeitlichen Abständen 1/f der Messwert aktualisiert wird. Ist beispielsweise bei Abstandsmessungen von bewegten Objekten die Messfrequenz zu tief, so bestimmt diese letztlich die Auflösung des Messsystems Auflösung = vObjekt x 1/Messfrequenz (s = v x t).
Betriebsspannung [V]:
Bei den meisten Sensoren können Betriebsspannungen von 10 bis 30 Volt angeschlossen werden. Sensoren mit eingebautem Netzteil können mit 10 DC bis 220V AC betrieben werden.
Ausgangssignal [V], [A]:
Das Ausgangssignal kann je nach Sensortyp bis zur Speisespannung steigen. Es gibt auch Ausführungen mit einem Stromausgang von 4 bis 20mA.
Ansteuerung
Keine
Anwendungsgebiete
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Quelle: www.balluf.com
Literaturhinweise
- Mechatronik Komponenten Methoden Beispiele, ISBN 3-446-40599-2
Verbindungsmöglichkeiten kapazitiver Sensor
| Aktortyp | Bemerkung zur Kombination |
|---|---|
| Magnetostriktiv | |
| Piezo | Kann im Bereich der Drehzahlmessung oder zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Synchronmotor | Kann im Bereich der Drehzahlmessung oder zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Asynchronmotor | Kann im Bereich der Drehzahlmessung oder zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Schrittmotor | Kann im Bereich der Drehzahlmessung oder zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Linearmotor | Kann zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Tauchspulenmotor | Kann zur Ermittlung einer Endanschlagsfahrt verwendet werden. Für eine direkte lineare Messung muss auf die Nichtlinearität des Sensors geachtet werden. Dieser Sensor eignet sich auch für statische Anwedungen. |
| Smart-Materials | Die Verformung eines ferromagnetischen Materials kann beobachtet werden. |
Verbindungsmöglichkeiten kapazitiver Sensor
| Controllertyp | Bemerkung zur Kombination |
|---|---|
| ASIC | Integrierte Schaltung kann gut an Sensor angepasst werden. |
| SPS | Sensorsignal wird üblicherweise über die digitale Schnittstelle (digitale Eingänge) eingelesen. |
| Prozessrechner | Sensorsignal wird üblicherweise über die digitale Schnittstelle (digitale Eingänge) eingelesen. |
| Microcontroller | Sensorsignal kann sowohl über als digitales oder auch als anlaloges Signal eingelesen werden. Bei beiden Signaltypen muss der Signalpegel auf 3.3Volt heruntergeteilt werden. |
| Industrie-PC | Sensorsignal kann über geeignete Schnittstelle eingelesen werden. Signalamplitude muss angepasst werden. |
Verbindungsmöglichkeiten kapazitiver Sensor
| Identifikationstyp | Bermerkung zur Kombination |
|---|---|
| Barcode | |
| 2D-Code | |
| RFID | Es gibt Ansätze für RFID-Tags, die über einen Sensoreingang Sensorwerte speichern können. Somit werden bei einem Identifikationsvorgang auch Attribute wie beispielsweise Maximal-, Minimal- oder Durchschnittssensorwerte übertragen. |
| Magnetisch | |
| Bildverarbeitung | |
| Elektro-Mechanisch |
Verbindungsmöglichkeiten kapazitiver Sensor
| Kommunikationstyp | Bemerkung zur Kombination |
|---|---|
| ASI | Kommuniziert in der Regel über den ASI-Bus mit einer SPS. Dabei werden hauptsächlich binäre und durch Erweiterungen auch analoge Werte übertragen. |
| CAN | Mit einer digitalen Schnittstelle können die Sensordaten über einen CAN-Bus weitergeleitet werden. Somit bleiben grosse Kabelbäume erspart. |
| Profibus | Mit einer digitalen Schnittstelle können die Sensordaten über einen Profibus weitergeleitet werden. Vor allem ürsprünglich analoge Signale können ohne Einflüsse wie Spannungsabfall oder Induzierte Spannungen über weite Distanzen trasportiert werden. |
| Industrial Ethernet / Profinet | Mit dem industrial Ethernet können Sensorsignale über grosse Distanzen transportiert werden. Somit können Sensoren ferngesteuert und ferngewartet werden. |









